Koblenz

Neuer Tarifvertrag bei Fahrradhersteller Canyon: Geringere Arbeitszeiten und Freistellung bei Menstruation

Der neue Tarifvertrag bei Fahrradhersteller Canyon bringt ein ganzes Maßnahmenpaket mit, das Beschäftigten in Zukunft zugutekommen soll.
Der neue Tarifvertrag bei Fahrradhersteller Canyon bringt ein ganzes Maßnahmenpaket mit, das Beschäftigten in Zukunft zugutekommen soll. Foto: Kevin Rühle/Kevin Ruehle

Canyon hat sich mit der IG Metall auf einen maßgeschneiderten Tarifvertrag geeinigt: Dabei geht es unter anderem um eine geringere Wochenarbeitszeit, einen Inflationsbonus und die Möglichkeit für Frauen, während der Menstruation zu Hause zu bleiben – allerdings zunächst nur zweimal pro Jahr.

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Im Zuge der Verhandlungen über vier Runden haben Canyon und die IG Metall einen Kompromiss erarbeitet, teilt das Unternehmen mit. Der Fahrradhersteller habe in diesem Jahr ein breites Spektrum an Maßnahmen umgesetzt und ein neues Vergütungssystem eingeführt.

Die Rede ist von durchschnittlich 14 Prozent Gehaltserhöhungen, dem Anheben von Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie der Auszahlung eines Inflationsbonus in Höhe von 2000 Euro.

Freistellung in der Periode für Frauen

Neben einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 37,5 Stunden für alle beinhaltet der Tarifvertrag auch eine Freistellung für Frauen während der Menstruation. Zunächst sind es zwei Tage im Jahr, ab 2025 vier Tage pro Jahr. Zudem stehen Periodenartikel kostenfrei zur Verfügung. Betriebsrätin Nena Ritzdorf sagte, dass dieser Schritt zur Enttabuisierung der Menstruation beiträgt.

Der Haustarifvertrag wurde laut Canyon am 30. September formal auf der Mitgliederversammlung der IG Metall verabschiedet. Die Regelungen werden ab 1. Januar 2024 wirksam.

Das Unternehmen
Mit rund 1300 Mitarbeitenden in Deutschland ist Canyon einer der weltweit größten Hersteller von Rennrädern und Mountainbikes, die ohne Zwischenhändler direkt an die Endverbraucher verkauft werden.