Kommentar: Hungrig ans Kap

Von Klaus Reimann

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Dem Nominierungsprozedere für ein großes Turnier haftet beim DFB ja stets etwas Symbolhaftes an. Vor der EM 2008 in den Alpen ging es auf die Zugspitze, diesmal bat der Bundestrainer zum Museumsbesuch. Bleibt zu hoffen, dass Jogis Mannen in Südafrika nicht so alt aussehen, dass sie im Anschluss an die WM gleich Museumsreife erlangen.

Aber warum soll dieser mit vielen jungen, hungrigen Spielern bestückte Kader am Kap alt aussehen? Okay, die Nominierung hat auch deswegen wenig Überraschendes geboten, weil diesen 27 Spielern kaum Alternativen gegenüberstanden. Aber das muss ja zwangsläufig nichts Schlechtes bedeuten. Wichtig wird – wie schon 2006 – die Teambildung sein. Das Mindeste, was am Ende dann herausspringen sollte, ist eine frisch, mutig und offensivfreudig aufspielende deutsche Nationalmannschaft. Der Rest ist Formsache. Und Museumsreife erlangen Exponate mitunter ja auch durch ihre Güte.